Körperformen – welche Typen haben ein erhöhtes Gesundheitsrisiko?

Es gibt die unterschiedlichsten Körperformen: Sanduhr, Kegel, Vase, Dreieck, Apfel, Birne und noch deutlich mehr. Welche Form Dein Körper im Erwachsenenalter hat, ist größtenteils genetisch bedingt, genauso, an welchen Stellen des Körpers sich bei Dir das meiste Fett befindet.

Bis vor einiger Zeit ging die medizinische Forschung davon aus, dass nur Bauchfett ein kritischer Faktor für die Gesundheit ist. Die LIFE-Studie der Universität Leipzig fand nun jedoch heraus, dass es gleich acht Körperformen bei Übergewichtigen gibt, die das Risiko für diverse Krankheiten erhöhen.

Welche bekannten Körperformen es gibt, was die LIFE-Adult-Studie genau untersuchte und welche Körpertypen das Risiko zu erkranken erhöhen, erfährst Du im folgenden Artikel.

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Das Wichtigste in Kürze
  • Verschiedene Körperformen sind mit unterschiedlichen Gesundheitsrisiken verbunden.
  • Die LIFE-Studie der Universität Leipzig hat 8 Körpertypen mit Übergewicht identifiziert, bei denen das Gesundheitsrisiko besonders hoch ist.
  • Mithilfe eines Maßbandes kannst Du Deine Körperform selbst ermitteln.

Bekannte Körperformen – Apfel, Birne, Vase & Co.

Beim Apfeltyp haben Hüfte und Schultern in etwa die gleiche Breite. Die Taille ist etwas breiter als Schultern und Hüfte – das Fett setzt überwiegend am Bauch an. Befinden sich die Fettdepots eher an Po und Oberschenkeln und ist die Taille schmal, ist vom Birnentyp die Rede. Darüber hinaus gibt es zum Beispiel die V-Körperform mit breiten Schultern und schmaler Hüfte.

Die X-Körperform wird auch als Sanduhrtyp bezeichnet: Bei Frauen sind Brustumfang und Hüfte ausgeprägt, die Taille dagegen sehr schmal. Das exakte Gegenteil davon ist die H-Körperform — auch rechteckige Körperform genannt. Diese zeichnet sich durch einen kleinen Brustumfang, schmale Hüften und Schultern sowie wenig Taille aus.

Was ist der BMI?

BMI steht für Body Mass Index. Er ist eine viel genutzte Einheit zur Feststellung von Übergewicht. Der BMI ergibt sich aus dem Verhältnis von Körpergewicht in Kilogramm und Körpergröße in Metern zum Quadrat. Somit bietet er ein einfaches Maß, das im klinischen Alltag sehr praktisch ist: Ab einem BMI von 25 gilt eine Person als übergewichtig und ab 30 spricht man von Adipositas.

Allerdings kann der BMI auch ungenau sein, weil er keine Aussage über die Fettverteilung macht. So kann zum Beispiel eine Person, die sehr muskulös, aber generell schlank ist, einen BMI haben, der sie als übergewichtig einstuft.

Langzeitstudie: Kategorisierung der Körperformen

Bei einigen dieser Körpertypen ist das Fett gleichmäßig über den Körper verteilt, bei anderen wiederum konzentriert es sich auf den Bauch. Wie sich das Bauchfett auf die Gesundheit auswirkt, wurde in einer Langzeitstudie des Leipziger Forschungszentrums für Zivilisationserkrankungen (LIFE) der Universität Leipzig untersucht. Insgesamt 10.000 Erwachsene nahmen an der fünfjährigen Studie teil. Davon hatten acht Prozent einen BMI von über 30 und erfüllen somit das Kriterium für Adipositas. Eines der Hauptziele der Untersuchung war die Kategorisierung der Körperformen.

Wozu dient die Einteilung der Körperformen?

Die Kategorisierung in unterschiedliche Körpertypen soll es Medizinern und Medizinerinnen erleichtern, das Risiko für bestimmte Krankheiten einzuschätzen. Es ist bekannt, dass sich Bauchfett negativ auf die Gesundheit auswirken kann.Der Grund: Fett, das am Bauch lokalisiert ist, schüttet entzündungsfördernde Botenstoffe aus. Diese Hormone erhöhen den Blutdruck, den Blutzucker und die Blutfettwerte und verändern den Stoffwechsel des Körpers.

In der Vergangenheit wurden meist nur zwei klassische Typisierungen genutzt: die Apfelform und die Birnenform. Laut der Studienleiterin Professorin Löffler-Wirth reichen diese jedoch nicht aus, um die gesundheitlichen Risiken von Personen mit Übergewicht genauer einzuschätzen. In der Studie wurden für Menschen mit Übergewicht und Adipositas acht verschiedene Körperformen gefunden. Diese Kategorisierung soll es möglich machen, frühe Anzeichen bestimmter Krankheiten zu finden und die gesundheitlichen Risiken realistisch einschätzen zu können.

Acht Körperformen, die mit einem erhöhten Krankheitsrisiko verbunden sind

Mittels 3-D-Bodyscanner wurden die Körperformen und die Fettverteilung der 10.000 Studienteilnehmer bestimmt. Dabei haben die Forscher insgesamt 17 verschiedene Körperformen ermittelt, die in drei Kategorien unterteilt wurden:

  • 13 männliche und weibliche Körperformen
  • Zwei androgyne Körperformen, die also sowohl weibliche als auch männliche Merkmale aufwiesen
  • Zwei Typen, bei denen sich die Formen zwischen den Geschlechtern nicht unterscheiden

Acht der 17 Körperformen wurden nur bei übergewichtigen Menschen mit einem BMI von mehr als 25 gefunden.Bei ihnen verteilt sich das Fett an vielen verschiedenen Stellen, sodass auch die Körperformen sehr unterschiedlich ausfallen. Die Forscher und Forscherinnen nahmen die folgende Einteilung vor:

  • B2: Langer, mittelkräftiger Oberkörper, kurze Beine, Männer und Frauen
  • B3: Breiter Oberkörper, großer Bauchumfang, Männer und Frauen
  • B4: Großer Bauchumfang, breite Schultern, Männer und Frauen
  • F5: Großer Bauchumfang, meist Frauen
  • M5: Schlanke Beine, großer Bauchumfang und lange Arme und Beine, meist Männer
  • M6: Breite Schultern, kräftiger Nacken und Oberkörper, überwiegend Männer
  • M7: Kräftige Beine, schmaler Oberkörper, überwiegend Männer
  • M8: Breiter Oberkörper, kräftige Arme und Beine, überwiegend Männer

Allen acht Typen gemein ist, dass sie mit einem gesteigerten Krankheitsrisiko einhergehen. Die Studie fand zum Beispiel heraus, dass sich bei betroffenen Personen die Wahrscheinlichkeit eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls aufgrund von Bluthochdruck erhöht.

Auch Schlafstörungen sind bei Personen dieser Gruppen verbreitet und führen bei den Betroffenen zu Erschöpfung und Antriebslosigkeit. In der Studie fielen außerdem depressive Symptome und soziale Isolation bei Personen mit Übergewicht auf, welche auch auf die soziale Ausgrenzung von übergewichtigen Personen zurückzuführen sein können.

Welche Körperform habe ich?

Deine Körperform kannst Du visuell bestimmen, oder aber etwas genauer mit einem Maßband. Um Deinen Körper zu messen, solltest Du möglichst wenig Kleidung tragen — nur so kannst Du genau messen. Zum Messen verwendest Du am besten ein weiches Maßband, das sich gut an Deinen Körper anpassen kann. Mit diesem gehst Du wie folgt vor:

  • Lege das Maßband an Deinen Schultern und der Brust jeweils an der breitesten Stelle an und wickle es komplett um Deinen Körper, bis sich die Enden des Maßbandes treffen.
  • An der Taille legst Du das Maßband an der schmalsten Stelle an und misst genauso wie an den Schultern und der Brust.
  • Hüfte: Lege das Maßband rund um die breiteste Stelle der Hüfte und des Pos.
  • Notiere die Werte und vergleiche sie anschließend miteinander. Damit wird klar, an welchen Körperstellen Du breiter oder schmaler bist. Dies hilft Dir, Deine Körperform einzuordnen.

Zusammenfassung

Der Apfel- und Birnentyp sind die bekanntesten Körperformen. Jahrelang nahmen Mediziner an, dass der Apfeltyp hinsichtlich des Risikos zu erkranken besonders kritisch zu betrachten ist: Bauchfett kann in besonderem Maße Entzündungen im Körper fördern und somit das Risiko zu erkranken steigern.

Die LIFE-Adult-Studie der Universität Leipzig mit insgesamt 10.000 Studienteilnehmern fand jedoch heraus, dass es weitere übergewichtige Körperformen gibt, die ein erhöhtes Gesundheitsrisiko haben. Beispielsweise weisen auch Männer mit kräftigeren Beinen und einem schmalen Oberkörper, genauso wie Männer und Frauen mit langem Oberkörper, mittlerer Taille und kurzen Beinen, ein erhöhtes Krankheitsrisiko auf.

Du möchtest wissen, ob Du aufgrund Deines Körpertyps ein erhöhtes Krankheitsrisiko hast, oder Du wünschst Dir Unterstützung beim Abnehmen? Die Ernährungsberater und Ärzte auf golight.de können Dir mit einer Beratung helfen.

Häufige Fragen

Zu den bekannten Körperformen zählen der Apfel- und Birnentyp, der Vasen-Typ (V-Form), der Sanduhrtyp (X-Form) sowie das Rechteck (H-Typ).

Um herauszufinden, welchen Figurtyp Du hast, kannst Du den Umfang Deiner Schultern, Taille und Hüfte messen. Sind die Werte ungefähr gleich, bist Du zum Beispiel ein H-Typ. Sind Deine Schultern breit und Du wirst nach unten hin schmaler, bist Du ein V-Typ.

Die schönste Körperform liegt im Auge des Betrachters: Wichtig ist vor allem, dass Du Dich wohlfühlst. Jedoch gibt es Körpertypen, die mit einem besonders hohen Gesundheitsrisiko einhergehen — wie zum Beispiel der Apfeltyp oder die Formen B3 und B4, die die LIFE-Studie zum Thema Zivilisationskrankheiten ermittelte.

Penn Medicine. What Your Body Type Reveals About Your Health. Abgerufen am 26.04.2023 von: https://www.pennmedicine.org/updates/blogs/health-and-wellness/2022/march/body-shape

Medizinische Fakultät der Universität Leipzig. LIFE-Adult Studie. uniklinikum-leipzig.de.  Abgerufen am 21.01.2023 von https://www.uniklinikum-leipzig.de/einrichtungen/life/life-erwachsenenkohorten/life-adult-studie

Harvard School of Public Health. Measuring Obesity. Abgerufen am 26.04.2023 von https://www.hsph.harvard.edu/obesity-prevention-source/obesity-definition/how-to-measure-body-fatness/

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