- Lipödem ist eine chronische Fettverteilungsstörung.
- Die Krankheit ist nicht heilbar, lediglich die Symptome können durch gezielte Maßnahmen gelindert werden.
- Im Gegensatz zu Lipödem nimmt bei Übergewicht das Gesamtvolumen des Körpers zu.
Wer an Übergewicht oder Lipödem leidet, hat mit unterschiedlichen Beschwerden zu kämpfen. Bei Lipödem ist es vor allem die untere Körperregion, die von unkontrollierten Fettansammlungen betroffen ist. Häufig kommen Wassereinlagerungen hinzu, die mit Schmerzen verbunden sind.
Bei Übergewicht verteilen sich die zusätzlichen Kilos gleichmäßiger. Beiden gemein ist, dass die Lebensqualität durch Lipödem oder Übergewicht abnimmt und eine Therapie viele Jahre dauern kann, bis sie erfolgreich ist. Betroffene müssen dafür Durchhaltevermögen beweisen.
Erfahre, was charakteristisch für Übergewicht und Lipödem ist und worin die Unterschiede der beiden Erkrankungen liegen.
Übergewicht beginnt laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ab einem Body-Mass-Index (BMI) von 25. Ab einem BMI von 30 spricht man von Adipositas (starkes Übergewicht). Da dieser Wert wenig über die Verteilung und den Anteil des Körperfetts aussagt, eignet er sich nur bedingt, um das Ausmaß des Übergewichts und das individuelle Gesundheitsrisiko einzuschätzen. Übergewicht erhöht das Risiko für verschiedene Erkrankungen wie Diabetes, Arthrose oder Herz-Kreislauf-Beschwerden. Dieses steigt mit jedem Kilogramm an zusätzlichem Körpergewicht.
Bei der Diagnose von Übergewicht oder Adipositas wird daher üblicherweise das Verhältnis von Taille zu Hüftumfang (Waist-to-Hip-Ratio / WHR) berechnet. Liegt der WHR-Wert bei Männern über 0,9 und bei Frauen über 0,85, ist von einem erhöhten Erkrankungsrisiko auszugehen.
Damit das Abnehmen gelingt, ist es sinnvoll, einen Plan zu entwickeln, der zu den eigenen Zielen und Umständen passt. Manche Menschen möchten abnehmen, weil sie sich in ihrem Körper nicht wohlfühlen. Anderen sind vor allem die körperliche Fitness und die Gesundheit wichtig.
Zur Gewichtsabnahme empfiehlt sich eine Kombination aus vermehrter Bewegung und einer Ernährungsumstellung. Außerdem ist es wichtig, den persönlichen Kalorienbedarf zu ermitteln und die Ernährung darauf auszurichten. Liegt eine Adipositas vor bzw. eine Präadipositas mit einer oder mehreren Begleiterkrankungen, kann auch eine medikamentöse Behandlung in Betracht gezogen werden. In schweren Fällen von Adipositas wird manchmal eine Magenverkleinerung vorgenommen, damit die Nahrungsaufnahme nur noch in einem bestimmten Rahmen möglich ist. Sprich am besten mit einem Arzt / einer Ärztin darüber, was in Deiner Situation die passende Therapie ist.
Das Lipödem ist eine Fettverteilungsstörung, bei der es zu einer unkontrollierten Vermehrung von Fett vor allem an den Beinen, der Hüfte, dem Gesäß und in einigen Fällen auch an den Armen kommt. Es tritt symmetrisch auf, im Gegensatz zum Lymphödem. Die Füße und Hände sind bei Lipödem nicht betroffen. Typisch für die Krankheit ist ein unproportionales Verhältnis der einzelnen Körperteile zueinander, worunter Betroffene besonders leiden.
Die Erkrankung verläuft in 3 Stadien:
Der Verlauf der Erkrankung lässt sich im Einzelfall nicht vorhersagen, jedoch gilt sie als chronisch und nicht vollständig heilbar.
Lipödem kann zudem sehr schmerzhaft sein. Zwischen den Fettschichten kommt es zu Wassereinlagerungen (Ödemen), wodurch das Gewebe besonders berührungs- und druckempfindlich ist. Zudem treten blaue Flecken ohne erkennbaren Grund auf.
Da die eigentliche Ursache für Lipödem noch nicht bekannt ist, orientiert sich die Therapie an den Symptomen. Ein wichtiger Aspekt der Lipödem-Behandlung ist es, begünstigende Faktoren zu reduzieren. Dazu zählen hauptsächlich: Übergewicht, Wassereinlagerungen (Ödeme) und psychische Belastungen. Aus diesem Grund sind neben der konservativen und der operativen Therapie Ernährung, Bewegung und gegebenenfalls auch Psychotherapie wichtige Behandlungsaspekte.
Die konservative Therapie umfasst eine komplexe physikalische Entstauungstherapie und eine Kombination aus regelmäßiger manueller Lymphdrainage, Krankengymnastik und dem Tragen von Kompressionsstrümpfen.
Ab Stadium 2 werden häufiger operative Behandlungsmethoden angeboten. Eine davon ist die gezielte Fettabsaugung. Dabei werden die krankhaften Fettmassen unter örtlicher Betäubung abgesaugt.
Neben diesen Maßnahmen ist Hautpflege ebenfalls wichtig bei der Lipödem-Behandlung, um Entzündungen und Infektionen im betroffenen Hautbereich zu vermeiden. Die Haut sollte stets sorgfältig eingecremt werden, damit sie nicht trocken und rissig wird. Auch kleine Verletzungen sollten sofort behandelt werden, damit sie sich nicht entzünden.
Im Anfangsstadium von Lipödem ist es nicht einfach, die Krankheit von Übergewicht zu unterscheiden. Die Erkrankung verläuft stufenweise, wobei sich im ersten Stadium lediglich vermehrt Fettzellen in der untersten Hautschicht an den Beinen, der Hüfte, dem Gesäß und auch den Armen ansammeln. Dies sind auch Stellen, die bei der Gewichtszunahme häufig zuerst betroffen sind.
Mit Fortschreiten der Krankheit sieht man den Unterschied aber deutlich: Bei Lipödem ist das Körperfett nicht proportional verteilt, sondern beschränkt sich auf Beine, Gesäß, Hüfte und manchmal die Arme. Der Oberkörper bleibt ansonsten dünn. Wohingegen bei einer kontinuierlichen Gewichtszunahme die betroffene Person meist am ganzen Körper zunimmt.
Ein weiterer Unterschied sind die Begleitsymptome: Menschen, die an einem Lipödem leiden, neigen zu Blutergüssen, die auch ohne großen Druck auftreten. Hinzu kommt häufig ein starkes Spannungsgefühl und Druckschmerz durch ein Lipödem. Übergewichtige Menschen (ohne Lipödem) sind in der Regel frei von diesen charakteristischen Symptomen.
Der letzte Unterschied ist das Gesundheitsrisiko. Menschen mit Lipödem, die sich grundsätzlich gesund ernähren und ausreichend bewegen, haben ein geringeres Risiko an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Bluthochdruck etc. zu erkranken. Im Gegensatz zu Menschen mit dauerhaftem Übergewicht und Adipositas, bei denen sich das Fett hauptsächlich im Bauchbereich sammelt.
Lipödem ist eine chronische Fettverteilungsstörung, bei der sich Fettzellen vor allem im Bereich der Beine und im Gesäß ansammeln. Im Gewebe sammeln sich zudem Ödeme an, die schmerzhaft und druckempfindlich sind. Die Krankheit lässt sich nicht heilen, es können lediglich die Symptome gelindert werden durch Krankengymnastik, Lymphdrainage und das Tragen von Kompressionsstrümpfen. Bei schwerwiegenden Begleiterscheinungen ist eine Fettabsaugung möglich.
Im Gegensatz zu Lipödem nimmt bei Übergewicht das Gesamtvolumen des Körpers zu. Es treten nur in seltenen Fällen Schmerzen auf und auch Wassereinlagerungen sind nicht typisch bei Fettleibigkeit. Übergewicht wird meist durch falsches Ess- und Bewegungsverhalten verursacht und ist daher durch die richtigen Maßnahmen behandelbar. Auch dies ist ein großer Unterschied zu Lipödem.
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