Adipositas: Ursache für Stoffwechselerkrankungen – Person misst ihren Bauchumfang zur Überwachung von Übergewicht | GoLighter

Adipositas: Ursache für Stoffwechselerkrankungen

Wie Übergewicht den Stoffwechsel beeinflusst und welche Maßnahmen zur Prävention und Behandlung helfen können

Übergewicht kann eine Vielzahl von negativen Auswirkungen auf den Stoffwechsel haben und das Risiko für verschiedene Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Fettleber erhöhen. In diesem Text befassen wir uns damit, wie Übergewicht den Stoffwechsel beeinflusst. Zudem zeigen wir Dir, wie Du diesen Stoffwechselerkrankungen vorbeugen kannst und welche Behandlungen es gibt.

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Das Wichtigste in Kürze
  • Zu den häufigsten Stoffwechselerkrankungen im Zusammenhang mit Adipositas zählen Diabetes mellitus, Hashimoto, Funktionsstörungen der Schilddrüse, Fettstoffwechselstörungen und Gicht. .
  • Häufig sind Stoffwechselerkrankungen eine Folge von starkem Übergewicht.
  • Ein signifikanter Gewichtsverlust kann das Risiko für eine Stoffwechselstörung verringern bzw. die Symptome bereits bestehender Erkrankungen lindern.

Was ist eine Stoffwechselerkrankung?

Stoffwechselprozesse sind die Grundlage für alle lebenswichtigen Vorgänge im Körper. Bei einer Stoffwechselstörung sind eine oder mehrere dieser Vorgänge aus dem Gleichgewicht geraten.

Beispielsweise können defekte Gene, ein Mangel an Enzymen oder ungünstige Umweltfaktoren die Stoffwechselfunktion beeinträchtigen. Besteht dieses Ungleichgewicht über längere Zeit, kann dies zu einer ernsthaften Stoffwechselerkrankung wie einer Schilddrüsenunterfunktion oder dem metabolischen Syndrom führen.

Zu den häufigsten Stoffwechselerkrankungen im Zusammenhang mit Adipositas zählen Diabetes mellitus, Hashimoto, Funktionsstörungen der Schilddrüse, Fettstoffwechselstörungen und Gicht.

Was sind Stoffwechselstörungen?

Bei Stoffwechselprozessen laufen unterschiedliche chemische Reaktionen in einer bestimmten Reihenfolge ab. Dabei wird jeder einzelne Stoffwechselschritt von einem speziellen Enzym gesteuert. Wenn ein Enzym oder mehrere Enzyme defekt sind oder in unzureichender oder zu großer Menge vorhanden sind, wird der Prozess gestört.

Häufig liegt die Ursache für Stoffwechselstörungen in einer gestörten Hormonproduktion. Denn die Hormone wirken als Botenstoffe, welche die Enzyme steuern und somit den gesamten Stoffwechselprozess. Schüttet der Körper zu hohe oder zu geringe Mengen an bestimmten Hormonen aus, ist die mögliche Folge ein gestörter Stoffwechsel.

Stoffwechselstörungen können beispielsweise die Anreicherung von Stoffwechselprodukten begünstigen. In diesem Fall baut der Organismus bestimmte Stoffe oder Zwischenprodukte nicht schnell genug ab. Andere Stoffwechselstörungen verursachen einen Mangel an speziellen Stoffwechselprodukten. Dies stört die Körperfunktionen.

Gestörte Stoffwechselabläufe können außerdem bewirken, dass veränderte, schädliche oder für den Körper nicht verwertbare Stoffwechselprodukte oder Zwischenprodukte entstehen.

Unterteilt werden verschiedene Stoffwechselstörungen in vier Arten:

  • Störungen des Fettstoffwechsels (z. B. erhöhte Cholesterinwerte)
  • Störungen im Kohlenhydratstoffwechsel (z. B. Diabetes)
  • Störungen im Eiweißstoffwechsel (z. B. Phenylketonurie)
  • Störungen im Mineralstoffhaushalt (z. B. Jodmangel, Eisenmangel, Vitamin-B12-Mangel)

Symptome einer Stoffwechselerkrankung

Die Symptome einer Stoffwechselstörung variieren je nach Art der Erkrankung. Krankheitszeichen können unter anderem sein:

  • Gewichtsverlust oder -zunahme
  • Anhaltende Müdigkeit und körperliche Erschöpfung
  • Veränderungen des Appetits
  • Häufiges Wasserlassen
  • Durstgefühl
  • Ungewöhnliche Blutzuckerschwankungen
  • Hautveränderungen
  • Muskelschwäche oder -krämpfe
  • Gelenkschmerzen
  • Verdauungsprobleme
  • Hormonelle Störungen

Stellst Du eines oder mehrere dieser Symptome bei Dir fest, wende Dich an einen Arzt / eine Ärztin. So erhältst Du eine genaue Diagnose und, bei Bedarf, geeignete Behandlungsmöglichkeiten.

Stoffwechselerkrankungen – Zusammenhang mit Übergewicht und Adipositas

Typ-2-Diabetes: Adipositas ist ein Risikofaktor für die Entstehung von Diabetes Typ 2. Fettgewebe, insbesondere im Bauchbereich, produziert Hormone und Substanzen, die die Insulinempfindlichkeit der Zellen beeinflussen können.

Adipokine im Ungleichgewicht: Zu Stoffwechselstörungen kann zudem ein Ungleichgewicht an Adipokinen führen. Adipokine sind Fettgewebshormone. Sie sind an zentralen physiologischen Prozessen beteiligt, wie z. B. dem Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel, der Appetitregulation und Entzündungsprozessen.

Bei starkem Übergewicht werden Adipokine in veränderten Mengen gebildet. Zu den Adipokinen zählen Adiponektin und Leptin. Die Hauptfunktionen der beiden Hormone sind:

  • Leptin:
    • Appetithemmend
    • Induziert Fettabbau
  • Adiponektin:
    • Erhöht Insulinsensitivität
    • Fettsäureabbau
    • Hemmt Glukoseproduktion
    • Antientzündliche Eigenschaften

Bei Adipositas ist häufig Adiponektin gemindert und Leptin erhöht. Das führt zu einer höheren Leptinresistenz, die Signale können nicht vom Organismus umgesetzt werden. Die Folgen: Der Fettabbau verringert sich, die Insulinresistenz steigt.

Hormonelle Veränderungen: Adipositas begünstigt hormonelle Veränderungen, einschließlich eines Anstiegs von Thyreotropin, Cortisol und Insulin im Blut. Diese stören das hormonelle Gleichgewicht und können unter anderem Funktionsstörungen der Schilddrüse oder eine Fettlebererkrankung auslösen.

Fettleber — eine Stoffwechselerkrankung?

Die Leber gilt zwar als das wichtigste Stoffwechselorgan. Eine Fettleber ist aber keine „klassische“ Stoffwechselerkrankung. Sie ist oft Folge oder Begleiterscheinung einer Stoffwechselerkrankung. Auslöser kann neben starkem Übergewicht beispielsweise auch übermäßiger Alkoholkonsum sein. Durch eine Fettleber erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten weiterer Krankheiten, wie etwa eine Leberzirrhose und weitere Leberschäden.

Was kann ich bei einer Stoffwechselerkrankung und Übergewicht tun?

Wende Dich zunächst an Deinen Hausarzt / Deine Hausärztin. Besteht der Verdacht auf eine Stoffwechselstörung, wirst Du in der Regel an einen Spezialisten / eine Spezialistin für Stoffwechselstörungen überwiesen, einen Endokrinologen / eine Endokrinologin. Bestätigt sich der Verdacht, ist meist eine medikamentöse Behandlung erforderlich.

Da Übergewicht eine Ursache für verschiedene Stoffwechselerkrankungen sein kann, profitieren viele Patienten und Patientinnen von einer Gewichtsreduktion.

Hilfreiche Maßnahmen beim Abnehmen sind eine ausgewogene Ernährung (größtenteils bestehend aus Gemüse, Obst, Vollkornprodukten und magerem Eiweiß) sowie regelmäßige Bewegung. Gleichzeitig solltest Du den Konsum von zuckerhaltigen Getränken, hochverarbeiteten Lebensmitteln und gesättigten Fetten reduzieren.

Schließe Dich einer Adipositas Selbsthilfegruppe an. Der Austausch mit Menschen in ähnlichen Situationen sowie das Teilen von Erfahrungen und Tipps können das Abnehmen erleichtern und den Umgang mit Erkrankungen erträglicher machen.

Zusammenfassung

Übergewichtige haben ein besonders hohes Risiko für eine Stoffwechselerkrankung, vor allem, wenn starkes Übergewicht über einen längeren Zeitraum besteht. Krankheiten, wie Diabetes Typ 2, Funktionsstörungen der Schilddrüse, Fettstoffwechselstörungen oder Gicht können die Folge sein.

Um Stoffwechselstörungen vorzubeugen, aber auch zur Verbesserung der Symptome einer bestehenden Erkrankung wird Übergewichtigen empfohlen, abzunehmen, idealerweise mithilfe einer dauerhaften Ernährungsumstellung sowie mehr Bewegung.

Häufige Fragen

Bei einigen Stoffwechselerkrankungen wie Prädiabetes bzw. Stoffwechselerkrankungen, die durch starkes Übergewicht verursacht werden, können eine starke Gewichtsabnahme und eine gesunde Lebensweise zu einer Verbesserung oder sogar zur vollständigen Heilung der Erkrankung führen.

Eine medikamentöse Therapie kann bei einigen Stoffwechselerkrankungen notwendig sein, um den Stoffwechsel zu regulieren, den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren oder andere Symptome zu behandeln. Die Entscheidung darüber triffst Du gemeinsam mit Deinem Arzt / Deiner Ärztin.

Bei Adipositas ist der Körper oft nicht in der Lage, überschüssiges Fett effektiv zu verstoffwechseln, was in einer übermäßigen Fettablagerung in der Leber münden kann. Diese Fettablagerungen können zudem Entzündungen verursachen.

Von einem metabolischen Syndrom spricht man, wenn bestimmte Symptome oder Bedingungen gleichzeitig auftreten. Um die Kriterien zu erfüllen, muss man einen BMI von mindestens 30 (oder, wenn der BMI unter 30 liegt, einen Taillenumfang von ≥80 cm bei Frauen oder ≥94 cm bei Männern) aufweisen. Darüber hinaus müssen zwei der folgenden Risikofaktoren vorliegen: Fettstoffwechselstörung, erhöhter Blutdruck oder Diabetes mellitus Typ 2.

Adipositas kann zu Hyperlipidämie (erhöhte Blutfettwerte) führen, da überschüssiges Fettgewebe Entzündungsreaktionen im Körper auslösen kann. Auch Hyperurikämie (erhöhte Harnsäurewerte) ist eine mögliche Folge von starkem Übergewicht. Es besteht ein Zusammenhang zwischen Insulinresistenz, Adipositas und dem Anstieg von Harnsäure.

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