Magenbypass-Operation bei Adipositas

Der Magenbypass ist ein effektives Mittel zur langfristigen Gewichtsreduktion und wird häufig bei Menschen mit Adipositas angewandt. ➤ Mehr lesen!

Wenn bei Adipositas herkömmliche Methoden zur Gewichtsreduktion keine ausreichenden Ergebnisse erzielen, kann eine Magenbypass-Operation eine effektive Option sein. Diese chirurgische Maßnahme zielt darauf ab, das Gewicht langfristig zu reduzieren und Folgeerkrankungen von Fettleibigkeit zu verbessern. In diesem Artikel stellen wir die Magenbypass-Operation vor und werfen einen Blick auf die Vor- und Nachteile, Voraussetzungen sowie Kosten dieser Behandlungsmethode.

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Das Wichtigste in Kürze
  • Bei der Magenbypass-Operation wird der Magen verkleinert und der Verdauungstrakt umgeleitet, um eine langfristige Gewichtsreduktion zu erzielen.
  • Die größten Vorteile dieser Methode sind der große Gewichtsverlust, die Verbesserung von Begleiterkrankungen der Adipositas sowie ein potenziell gesteigertes allgemeines Wohlbefinden.
  • Die Kosten der Operation belaufen sich auf ca. 10.000 bis 15.000 €. Diese werden häufig auf Antrag von der Krankenkasse übernommen.

Was ist eine Magenbypass-OP?

Eine Magenbypass-Operation, auch bekannt als Roux-en-Y-Magenbypass, ist ein chirurgischer Eingriff zur Behandlung von starkem Übergewicht (Adipositas). Bei dieser Operation wird der Magen verkleinert und der Verdauungstrakt umgeleitet, um die Nahrungsaufnahme und -verwertung zu reduzieren.

Der Eingriff erfolgt in der Regel durch kleine Einschnitte im Bauchraum. Zunächst wird der obere Teil des Magens abgetrennt und zu einer kleinen Tasche geformt, die als neuer Magen fungiert. Dieser kleine Magen wird dann direkt an den Dünndarm angeschlossen, wodurch der Rest des Magens und der erste Teil des Dünndarms umgangen werden.

Dadurch wird die Menge an Nahrung und Nährstoffen, die der Patient / die Patientin aufnehmen kann, stark reduziert, was zu einer signifikanten Gewichtsabnahme führt.

Magenbypass-Operation im Vorher- und Nachher-Vergleich

Der Magenbypass gehört zu den am häufigsten durchgeführten OPs in der Adipositaschirurgie und bringt eine solide Gewichtsreduktion mit sich. Im Durchschnitt verlieren Menschen mit Adipositas im ersten Jahr nach dem Eingriff etwa 15 bis 25 % ihres Übergewichts. In der Regel pendelt sich das Gewicht ein bis zwei Jahre nach dem Eingriff ein.

International haben sich Eingriffe wie Magenband-OP, Magenbypass-OP und Biliopankreatische Diversion (mit Duodenal-Switch) als Standardverfahren etabliert. Alle zeigen eine hohe Wirksamkeit bei der Gewichtsabnahme sowie eine Verbesserung der Stoffwechselerkrankung Diabetes mellitus. Die Biliopankreatische Diversion (mit Duodenal-Switch), gefolgt von der Magenbypass-OP sind dabei am effektivsten. Nach aktuellem Wissen führt ein Magenbypass langfristig zu einer größeren Gewichtsabnahme als andere Verfahren.

Der Erfolg der Operation hängt jedoch hauptsächlich vom Verhalten des Patienten ab. Eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten und regelmäßige körperliche Aktivität sind nach dem Eingriff entscheidend, um langfristig gute Ergebnisse zu erzielen.

Neben dem Gewichtsverlust können sich auch andere positive Effekte ergeben. Viele Patienten berichten aufgrund der Gewichtsabnahme unter anderem von einer Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens und von einer erhöhten körperlichen Aktivität. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass eine Magenbypass-Operation auch Nebenwirkungen und Komplikationen mit sich bringen kann.

Vorteile

  • Signifikanter Gewichtsverlust: Die Operation kann zu einer erheblichen Gewichtsreduktion führen.
  • Verbesserung von Begleiterkrankungen: Der Magenbypass kann positive Auswirkungen auf Begleiterkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck und Schlafapnoe haben.
  • Verbesserte Lebensqualität: Viele Patienten berichten von einer erhöhten körperlichen Aktivität, einem verbesserten Wohlbefinden und einem gesteigerten Selbstwertgefühl nach der Operation.

Nachteile

  • Chirurgisches Risiko: Wie bei jedem chirurgischen Eingriff besteht auch bei einem Magenbypass das Risiko von Komplikationen wie Infektionen, Blutungen oder einem Narbenbruch. Die Sterberate liegt bei weniger als 0,01 %.
  • Langfristige Ernährungsumstellung: Nach der Operation müssen Patienten ihre Ernährungsgewohnheiten dauerhaft anpassen und bestimmte Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, um einem möglichen Nährstoffmangel vorzubeugen.
  • Spätfolgen einer Magenbypass-Operation: Nährstoffmangel, Dumping-Syndrom, Gallensteine und möglicherweise Gewichtszunahme.

Bitte beachte: Der Eingriff kann nicht rückgängig gemacht werden. Daher ist es wichtig, sich mit den Vor- und Nachteilen sowie damit einhergehenden Risiken und Folgen intensiv auseinanderzusetzen.

Um für eine Magenbypass-Operation infrage zu kommen, müssen Patienten / Patientinnen gewisse Voraussetzungen erfüllen.

  • Ein BMI (Body-Mass-Index) von 40 oder höher
  • Ein BMI von 35 bis 40 in Verbindung mit schweren Begleiterkrankungen seit mehr als 3 Jahren.
  • Konservative Maßnahmen zur Gewichtsreduktion, wie Diät, Bewegung und Medikamente, haben keine ausreichenden Ergebnisse erzielt. Dazu müssen mindestens zwei begleitende Diäten, Kuren oder Rehas nachgewiesen werden.
  • Alter zwischen 18 und 65 Jahren.
  • Es dürfen keine schweren Suchterkrankungen, psychischen Erkrankungen, Stoffwechselerkrankungen oder Essstörungen vorliegen.
  • Eine gründliche medizinische Untersuchung, um festzustellen, ob keine Kontraindikationen für den Eingriff vorliegen.
  • Die Bereitschaft, dauerhafte Veränderungen des Lebensstils und der Ernährungsgewohnheiten vorzunehmen.

Die Kosten einer Magenbypass-Operation in Deutschland können variieren, abhängig von verschiedenen Faktoren wie dem Krankenhaus, dem behandelnden Chirurgen / der behandelnden Chirurgin und dem individuellen Fall des Patienten / der Patientin. Sie hängen zudem von der Dauer des Krankenhausaufenthaltes ab. In der Regel liegen sie jedoch zwischen 10.000 und 15.000 €.

In Deutschland werden die Kosten für eine Magenbypass-Operation größtenteils von den Krankenkassen übernommen, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind. Diese Kriterien können je nach Krankenkasse unterschiedlich sein.

Zusammenfassung

Die Magenbypass-Operation wird in der Adipositaschirurgie angewandt, um eine dauerhafte Gewichtsreduktion zu erzielen und Folgeerkrankungen der Adipositas zu verbessern. Dabei wird der Magen verkleinert und der Verdauungstrakt umgeleitet. Die potenzielle Nahrungsaufnahme wird somit reduziert. Der größte Vorteil der Methode ist der signifikante Gewichtsverlust. Im ersten Jahr verlieren Patienten / Patientinnen durchschnittlich 15 bis 25 % ihres Übergewichts. Nachteile sind Operationsrisiken, Spätfolgen wie Nährstoffmangel oder das Dumping-Syndrom.

Regelmäßige Nachuntersuchungen, eine umfassende Betreuung sowie die Bereitschaft, sich nach der Operation an Ernährungs- und Bewegungsempfehlungen zu halten, sind entscheidend für den langfristigen Erfolg der Methode.

Häufige Fragen

Die Kostenübernahme einer Magenbypass-Operation durch die Krankenkasse hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise dem Krankheitsbild des Patienten / Patientin, der Dauer des Krankenhausaufenthaltes und der Klinik. Unter bestimmten Voraussetzungen übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Operation. Nähere Informationen erhältst Du bei Deiner zuständigen Krankenkasse.

Die Dauer des Krankenhausaufenthalts nach einem Magenbypass kann je nach Vorgeschichte, individuellem Verlauf und möglichen Komplikationen während und nach der Operation variieren. In der Regel dauert der Aufenthalt etwa drei bis fünf Tage.

Nach einer Magenbypass-Operation können Übelkeit und andere Auswirkungen wie Erbrechen, Sodbrennen und Dumping-Syndrom auftreten. Allerdings nehmen diese Symptome in der Regel im Laufe der Zeit ab und können durch die Einhaltung der postoperativen Empfehlungen sowie einer Anpassung der Ernährung minimiert werden.

Ein Magenbypass wird in der Regel empfohlen, wenn eine Person unter schwerer Adipositas leidet und andere konservative Maßnahmen wie Diät, Bewegung und Medikamente erfolglos waren. Zusätzlich kann ein Magenbypass bei Patienten / Patientinnen mit bestimmten Begleiterkrankungen wie Typ-2-Diabetes oder Bluthochdruck in Betracht gezogen werden. Diese treten häufig als Folge von Fettleibigkeit auf und können durch die Operation verbessert werden.

Um sich auf einen Magenbypass vorzubereiten, sollten die Anweisungen der behandelnden Ärzte / Ärztinnen befolgt werden. Diese umfassen in der Regel eine Vorbereitungsphase, die einen Gewichtsverlust und die Optimierung des Gesundheitszustands zum Ziel hat. Nach der Operation erfolgt eine schrittweise Einführung von flüssiger und pürierter Nahrung, gefolgt von einer langfristigen Anpassung der Ernährungsgewohnheiten sowie regelmäßigen Kontrolluntersuchungen.

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