Zu welchem Arzt / welcher Ärztin bei Übergewicht?
Möchtest Du Dir Hilfe holen oder eine mögliche Erkrankung abklären lassen, ist Dein Hausarzt / Deine Hausärztin eine gute erste Anlaufstelle. Hier wird zunächst Dein Gewicht ermittelt.
Mithilfe einer Blutuntersuchung werden bestimmte Blutwerte gemessen. Liegt eine Insulinresistenz oder eine Fettstoffwechselstörung vor, kann Deine Ärztin / Dein Arzt dies anhand der Blutwerte bereits feststellen.
In Fällen von schwerer Adipositas werden die Patienten / Patientinnen im Anschluss meist an einen Internistenüberwiesen. Dies ist ein Facharzt für innere Medizin und zuständig für eine langfristige Behandlung von Adipositas.
Übergewicht: Diagnose beim Arzt
Zur genaueren Abklärung des Übergewichts führt Dein Arzt / Deine Ärztin zunächst ein ausführliches Gespräch mit Dir. Ernährungsweise, körperliche Aktivität, zugrunde liegende Beschwerden und Erkrankungen sowie psychische Belastungen werden in dem Zusammenhang ermittelt.
Daran schließt sich meist eine kardiovaskuläre Untersuchung an. Diese umfasst unter anderem die Erfassung der Vitalzeichen (z. B. Blutdruck, Atemfrequenz, Messung des Ruhepuls), Inspektion der Venen und des Brustkorbs sowie eine Lungenuntersuchung.
Sollten bereits Begleit- oder Folgeerkrankungen bestehen, werden weitere Untersuchungen durchgeführt. Hierzu zählen zum Beispiel ein Elektrokardiogramm (EKG) sowie eine Ultraschalluntersuchung von Gallenblase und Leber.
Übergewicht feststellen: BMI als Richtwert
Im Rahmen der Diagnosestellung wird der BMI berechnet, um das Ausmaß des Übergewichts festzustellen. Der BMI ist ein Richtwert zur Bewertung des Körpergewichts. Errechnet wird er aus dem Verhältnis des Körpergewichts in Kilogramm und der Körpergröße in Metern zum Quadrat.
Ab einem BMI-Wert von 25 kg/m2 gilt eine Person als übergewichtig.
Der BMI ist jedoch nicht immer ausschlaggebend, da der Körperbau und die Muskelmasse ebenfalls in das Gewicht einfließen und den Wert beeinflussen. Auch Alter und Geschlecht werden bei der Berechnung häufig nicht berücksichtigt. Die Verteilung des Körperfetts, die sich entscheidend auf das Risiko für Folgeerkrankungen auswirkt, spiegelt der BMI-Wert ebenfalls nicht wider. Daher berechnet der Arzt / die Ärztin neben dem BMI meist auch das Taille-Hüft-Verhältnis(Englisch: Waist-to-Hip-Ratio oder kurz: WHR). Dabei wird der Bauchumfang in Zentimeter durch den Hüftumfang in Zentimeter geteilt.
Der WHR ist ab den folgenden Werten gesundheitlich bedenklich:
- Männer ab ca. 0,9
- Frauen ab ca. 0,85
Laut Definition der Deutschen Adipositas Gesellschaft liegt eine abdominale Adipositas vor, wenn der Taillenumfang größer oder gleich 88 cm (Frauen) bzw. größer oder gleich 102 cm (Männer) misst.