Ozempic® und Schwangerschaft

Das solltest du zur Anwendung von Ozempic® wissen, wenn du einen Kinderwunsch hast oder bereits schwanger bist.

Ozempic® ist ein rezeptpflichtiger Arzneistoff und darf während der Schwangerschaft nicht zum Einsatz kommen. Noch gibt es zwar wenig Forschung zur Behandlung mit Ozempic® während einer Schwangerschaft. Doch um sicherzustellen, dass weder der Fötus noch die werdende Mutter gesundheitlich beeinträchtigt werden, darf Semaglutid (Wirkstoff in Ozempic®) nicht verabreicht werden.

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Das Wichtigste in Kürze
  • Semaglutid, der Wirkstoff in Ozempic®, sollte mindestens zwei Monate, bevor Du versuchst, schwanger zu werden, abgesetzt werden. 
  • Während einer Schwangerschaft darf Ozempic® nicht verabreicht werden.
  • In der Stillzeit sollte ebenfalls keine Behandlung mit Ozempic® erfolgen.

Ich möchte schwanger werden: Darf ich Ozempic® anwenden?

Die Anwendung von Ozempic® während der Schwangerschaft kann vor allem Risiken für den Fötus mit sich bringen. Aus diesem Grund wird Frauen im gebärfähigen Alter empfohlen, während der Behandlung mit Ozempic® zu verhüten. Laut aktueller Empfehlung (Stand: November 2023) sollten Frauen das Medikament mindestens zwei Monate, bevor sie versuchen, schwanger zu werden, absetzen.

Der Einfluss von Ozempic® auf die Fertilität

Ob sich Semaglutid, der Wirkstoff in Ozempic®, auf die Fertilität (Fruchtbarkeit) auswirkt, ist derzeit (Stand: November 2023) nicht bekannt. Fertilitätsstudien¹ an Ratten zeigen, dass Ozempic® möglicherweise die Fruchtbarkeit beeinflusst: Bei weiblichen Ratten, deren Müttern während der Schwangerschaft Ozempic® verabreicht wurde, nahm beispielsweise die Anzahl der Ovulationen (Eisprünge) ab.

Die Fertilität männlicher Ratten wurde im Rahmen dieser Studie¹ hingegen nicht beeinträchtigt.

Bitte beachte: Tierstudien lassen sich nicht ohne Weiteres auf den Menschen übertragen. Es benötigt weitere Studien, je nach Studiendesign auch an Menschen, um eine Beeinträchtigung der weiblichen Fruchtbarkeit durch Ozempic® nachzuweisen.

Auswirkungen von Ozempic® auf den Menstruationszyklus

Es gibt noch keine Studien, die einen direkten Einfluss von Ozempic® auf den Menstruationszyklus nachweisen.

Beobachtest Du Veränderungen Deines Zyklus während der Behandlung mit Ozempic®, könnte das eine indirekte Folge des Medikaments sein. Denn eine deutliche Gewichtsabnahme kann zu irregulären Perioden oder einem kompletten Ausbleiben der Periode (Amenorrhoe) führen, da der Körper nicht ausreichend Ressourcen für eine Schwangerschaft hat.²

Achtung: Kein Ozempic® während der Schwangerschaft

Derzeit gibt es kaum Studien zu den Auswirkungen von Ozempic® während einer Schwangerschaft — deshalb wird von einer Behandlung während einer Schwangerschaft dringend abgeraten

Wendest Du bereits Ozempic® an und stellst fest, schwanger zu sein, musst Du das Präparat sofort absetzen. Da Ozempic® eine längere Halbwertszeit hat (d. h. eine längere Zeitspanne bis die Hälfte des Wirkstoffs abgebaut wurde), solltest Du die Anwendung mindestens 2 Monate, bevor Du versuchst schwanger zu werden, absetzen. 

Gefahren für den Fötus durch Ozempic® 

Unter Umständen birgt Ozempic® Gefahren für die Gesundheit und Entwicklung des Fötus. Daher wird das Medikament Schwangeren nicht empfohlen. 

Studien1 an Ratten zeigen, dass Semaglutid die Nährstoffversorgung des Fötus einschränken kann und damit toxisch auf den Embryo wirken kann. Zu den beobachteten Effekten gehören eine verringerte Überlebenschance, vermindertes Wachstum und Missbildungen. 

Auch hier gilt: Tierstudien können nicht 1 zu 1 auf den Menschen übertragen werden. Das liegt unter anderem an den physischen Unterschieden zwischen Ratten und Menschen. Daher ist es prinzipiell möglich, dass die beobachteten Komplikationen nicht bei einer menschlichen Schwangerschaft vorkommen. Da noch keine konkreten Ergebnisse bei Menschen vorliegen, können diese Risiken aber nicht ausgeschlossen werden.

Behandlung mit Ozempic® nach einer Schwangerschaft: Was Du wissen solltest

Ob Du nach einer Schwangerschaft eine Behandlung mit Ozempic® beginnen kannst, hängt von bestimmten Faktoren ab.

Übertragung von Ozempic® durch die Muttermilch  

Da nicht ausgeschlossen werden kann, dass Semaglutid (der Wirkstoff in Ozempic®) durch die Muttermilch vom Kind aufgenommen wird, solltest Du Ozempic® auch während der Stillzeit vermeiden.

Möchtest Du wieder schwanger werden?

Wenn Du wieder aktiv versuchst, schwanger zu werden, solltest Du Ozempic® nicht anwenden, da mögliche Risiken für den Fötus bestehen.

Gewichtsmanagement vor und während einer Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft ist eine moderate Gewichtszunahme normal und wichtig. Übermäßige Gewichtszunahme kann jedoch Risiken bergen. Adipöse Frauen profitieren häufig von einer Gewichtsreduktion vor der Schwangerschaft, da dies die Fruchtbarkeit fördern kann. In der Schwangerschaft sollte das Gewicht stabil gehalten werden – mit ausgewogener Ernährung, regelmäßiger Bewegung und in Absprache mit dem Frauenarzt oder der Frauenärztin.

Zusammenfassung

Ozempic® darf während einer Schwangerschaft nicht verabreicht werden und sollte mindestens 2 Monate vor Eintritt der Schwangerschaft abgesetzt werden. Auch in der Stillzeit kann Ozempic® gesundheitliche Risiken für das Baby mit sich bringen und darf daher nicht zum Einsatz kommen.

Häufige Fragen

Es gibt noch keine konkreten Aussagen, ob Ozempic® die Fruchtbarkeit von Frauen beeinflussen kann. Bisher wurde ein Einfluss auf die weibliche Fertilität lediglich in Tierstudien nachgewiesen.

Alternativen zu Ozempic® wie Liraglutid, Orlistat und Naltrexon+Bupropion beeinflussen eventuell auch die Fruchtbarkeit und die Gesundheit des Fötus in der Schwangerschaft. Möchtest Du Dein Gewicht reduzieren, sprich mit Deinem Arzt / Deiner Ärztin über für Dich geeignete Behandlungsmöglichkeiten.

Möglicherweise ja. Aus diesem Grund wird die Behandlung mit Ozempic® in der Stillzeit nicht empfohlen.

Ob und inwiefern Ozempic® den Menstruationszyklus beeinflusst, ist nicht bekannt. Unter Umständen wirkt sich Ozempic® indirekt auf den Zyklus aus. Denn eine deutliche Gewichtsabnahme kann zu irregulären oder ausbleibenden Perioden führen. Zudem zeigen Studien bei Ratten, dass die Anzahl der Ovulationen durch Ozempic® etwas reduziert werden kann.

Dazu gibt es noch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse.

Da Ozempic® die Gesundheit und Entwicklung des Fötus gefährden kann, sollte das Medikament in der Schwangerschaft nicht verabreicht werden. Daraus lässt sich schließen, dass Ozempic® bei Schwangerschaftsdiabetes auch nicht geeignet ist. Konkrete Studien gibt es dazu allerdings noch nicht.

  1. 1 European Medicines Agency (o.J.) Ozempic, INN-semaglutide. Aufgerufen am 21.11.2023. https://www.ema.europa.eu/en/documents/product-information/ozempic-epar-product-information_de.pdf. 
  2. 2 Chen, L. et al. (2023) The effects of weight loss-related amenorrhea on women's health and the therapeutic approaches: a narrative review. Aufgerufen am 21.11.2023. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36819572/. 
  3. Engeli, S. (2018) Arzneimittel zur Gewichtsreduktion. Aufgerufen am 21.11.2023. https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0038-1654050. 
  4. Cherney, K. & Sharon, A. (2023) How to safely lose weight during pregnancy. Aufgerufen am 21.11.2023. https://www.healthline.com/health/pregnancy/how-to-lose-weight-safely.
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