Eine Person hält einen blauen Antidiabetikum-Stift mit dem Wirkstoff Ozempic in den Händen | GoLighter

Ozempic® Nebenwirkungen — das solltest Du wissen

Vor allem zu Beginn einer Behandlung mit Ozempic® können Nebenwirkungen auftreten. Um diese zu reduzieren, wird die Dosierung des Medikaments, das seit 2018 zur Behandlung von Diabetes Typ 2 zugelassen ist langsam gesteigert. Informier Dich in diesem Artikel darüber, wie Du z. B. eine Unterzuckerung erkennst und welche weiteren Nebenwirkungen bei einer Behandlung mit Ozempic® möglich sind.

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Das Wichtigste in Kürze
  • Vor allem zu Beginn der Behandlung mit dem Wirkstoff Semaglutid kann es zu Magen-Darm-Beschwerden, wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Verstopfung kommen.
  • Normalerweise klingen diese Beschwerden nach einigen Tagen oder Wochen ab.
  • Achte darauf, ausreichend zu trinken und kleinere Portionen zu essen, um Nebenwirkungen vorzubeugen.

Was ist Ozempic® und wie wirkt es?

Ozempic® ist ein Medikament, das seit 2018 zur Behandlung von Diabetes Typ 2 zugelassen ist. Der Wirkstoff in Ozempic® heißt Semaglutid. Semaglutid ist ein GLP-1-Rezeptoragonist, der die Wirkung des körpereigenen Darmhormons GLP-1 nachahmt. Er sorgt dafür, dass bei der Aufnahme von Nahrung vermehrt Insulin hergestellt und in der Bauchspeicheldrüse ausgeschüttet wird. Zudem verzögert Semaglutid die Magenentleerung.

Der Wirkstoff in Ozempic® wird 1x wöchentlich mithilfe eines Fertigpens unter die Haut gespritzt.

Welche Nebenwirkungen können während einer Ozempic® Behandlung auftreten?

Jedes Medikament, das eine Wirkung hat, geht mit einer oder mehreren potenziellen Nebenwirkungen einher. Wie häufig und in welcher Intensität sie auftreten, ist von Mensch zu Mensch verschieden.

Bei der Anwendung von Ozempic® können Nebenwirkungen besonders zu Beginn der Behandlung, wennährend die Dosisierung langsam gesteigert wird, auftreten. In der Regel verschwinden die Symptome aber nach einigen Tagen oder Wochen wieder.

Sehr häufig kommt es zu Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung und Durchfall. Um die Verträglichkeit für Magen und Darm zu verbessern, wird die Dosierung von Ozempic® daher langsam von Monat zu Monat gesteigert.

Bitte beachte: Wie bei jedem Arzneimittel können Nebenwirkungen auftreten, müssen sie aber nicht. Außerdem ist es möglich, dass Du andere unerwünschte Wirkungen bei der Anwendung spürst. Wende Dich an Deinen Arzt / Deine Ärztin, wenn Du Fragen oder Bedenken hast.

Sehr häufige Nebenwirkungen 

Sehr häufige Nebenwirkungen bedeutet, dass bei mehr als 1 von 10 Ozempic® Anwender:innen folgende Symptome auftreten können: 

  • Übelkeit (Nausea)
  • Durchfall

Beides lässt in der Regel im Laufe der Zeit nach.

Häufige Nebenwirkungen 

Häufige Nebenwirkungen bedeutet, dass bei bis zu 1 von 10 Ozempic® Anwender:innen folgende Symptome auftreten können:

  • Erbrechen
  • Verdauungsstörungen
  • Magenschleimhautentzündung („Gastritis“) – Anzeichen sind Magenschmerzen, Übelkeit zumeist mit Erbrechen 
  • Blähungen (Flatulenz)
  • Verstopfung 
  • Aufstoßen
  • Sodbrennen – auch „gastroösophageale Refluxkrankheit“ (GERD) genannt
  • Gallensteine 
  • Schwindel 
  • Müdigkeit 
  • Erhöhung von Pankreasenzymen 
  • Komplikationen bei diabetischer Retinopathie
  • Unterzuckerung (Hypoglykämie) — bei Anwendung zusammen mit anderen Antidiabetika, v.a. Sulfonylharnstoff oder Insulin.
Unterzuckerung erkennen und handeln

Bei einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) rutscht der Blutzuckerspiegel in einen so niedrigen Bereich, dass plötzlich folgende Symptome auftreten können:

    • Kalter Schweiß
    • Kühle, blasse Haut
    • Kopfschmerzen
    • Schneller Herzschlag
    • Übelkeit oder starkes Hungergefühl
    • Sehstörungen, Müdigkeit oder Schwäche
    • Nervosität, Ängstlichkeit, Zittern, Verwirrung oder Konzentrationsschwierigkeiten

Wenn Du die ersten Anzeichen spürst, nimm sofort Traubenzucker oder noch besser ein zuckerhaltiges Getränk wie z.B. Cola zu Dir. Wenn die Symptome nicht nachlassen, wende Dich an eine Ärztin oder einen Arzt.

Gelegentliche Nebenwirkungen

Gelegentliche Nebenwirkungen bedeutet, dass bei bis zu 1 von 100 Ozempic® Anwender:innen folgende Symptome auftreten können:

  • Änderungen des Geschmacksempfindens 
  • Herzrasen
  • Reaktionen an der Injektionsstelle – wie z. B. Blutergüsse, Schmerzen, Hautreizung, Jucken oder Hautausschlag 
  • Allergische Reaktionen wie Hautausschlag, Jucken oder Nesselsucht 

Schwerwiegende Nebenwirkungen 

Sollten folgende Nebenwirkungen bzw. Symptome bei Dir auftreten, brich die Behandlung bitte sofort ab und suche umgehend einen niedergelassenen Arzt / eine niedergelassene Ärztin auf: 

Häufig (kann bis zu 1 von 10 Personen betreffen) 

  • Komplikationen bei diabetischer Retinopathie (Augenerkrankung): Bei Personen über 60 Jahre mit langjährigem Diabetes kann es während der Behandlung zu Augenproblemen, wie zum Beispiel Sehstörungen kommen.1 Informiere umgehend Deinen Arzt / Deine Ärztin, falls das auf Dich zutrifft. 

Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Personen betreffen) 

  • Entzündete Bauchspeicheldrüse (akute Pankreatitis). Treten plötzlich starke und anhaltende Oberbauchschmerzen auf, die gürtelförmig oder in den Rücken ausstrahlen, wende Dich sofort an einen Arzt / eine Ärztin.  

Selten (kann bis zu 1 von 1. 000 Personen betreffen) 

  • Schwere allergische Reaktionen (anaphylaktische Reaktionen, Angioödem): Bei Atemproblemen, Anschwellen des Gesichts, der Lippen, Zunge und / oder Rachens, mit Schwierigkeiten zu Schlucken und beschleunigtem Herzschlag, solltest Du sofort medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. 

Hinweis: Diese Seite liefert Dir einen ersten Überblick über die Nebenwirkungen des Präparats Ozempic®. Für eine sichere Anwendung ließ Dir bitte zusätzlich den Beipackzettel gründlich durch, er liefert Dir wichtige Informationen.

Wie kannst Du Nebenwirkungen vorbeugen?

Bei der Behandlung mit Ozempic® kommt es häufig zu Magen-Darm-Beschwerden, wie Erbrechen und / oder Durchfall. Dabei verliert Dein Körper Wasser und es kann zu einem zu hohen Flüssigkeitsverlust (Dehydrierung) kommen. 

Nimm während der Behandlung mit Ozempic® immer ausreichend Flüssigkeit zu Dir. Weitere Tipps, um Nebenwirkungen vorzubeugen:

  • Iss kleinere Portionen oder versuche aufzuhören, wenn Du Dich satt fühlst.
  • Meide fettige, frittierte und stark gewürzte Speisen.
  • Regelmäßige Bewegung hilft Verstopfung vorzubeugen.

Für wen ist Semaglutid nicht geeignet?

Semaglutid wird nicht empfohlen, wenn folgende Indikationen vorliegen:

  • Schwere Herzinsuffizienz
  • Nierenerkrankung
  • Lebererkrankung
  • Entzündliche Magen-Darm-Erkrankung
  • Gastroparese (schwere Magen- oder Darmprobleme, die zu einer verzögerten Magenentleerung führen)
  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse
  • Gallenblasenentzündung und Gallensteine
  • Diabetes Typ 1
  • Palpitationen (starkes, bewusst gefühltes Herzklopfen)
  • Schilddrüsenerkrankungen und -krebs
  • Diabetische Augenerkrankung (Retinopathie)

Semaglutid sollte nicht von Patienten / Patientinnen eingenommen werden, bei denen in der persönlichen oder familiären Vorgeschichte ein medulläres Schilddrüsenkarzinom oder ein multiples endokrines Neoplasie-Syndrom Typ 2 vorliegt. 

Hintergrund ist, dass sich in einzelnen Studien bei Nagetieren unter einer 2-jährigen Behandlung mit Semaglutid Tumore in der Schilddrüse gebildet haben. 

Bei Affen und Menschen wurde diese Entwicklung nicht beobachtet und ist unwahrscheinlich, kann jedoch nicht komplett ausgeschlossen werden.

Wichtiger Hinweis zu Ozempic®

Ozempic® ist ein verschreibungspflichtiges Medikament, das ausschließlich zur Behandlung von Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes zugelassen ist. Es darf nur nach ärztlicher Verordnung eingesetzt werden. Die Anwendung von Ozempic® zur Gewichtsreduktion gehört nicht zu den zugelassenen Indikationen. Wende Dich bei Fragen zur Behandlung immer an Deine Ärztin oder Deinen Arzt.

Du bist auf der Suche nach medikamentöser Unterstützung bei der Behandlung von Übergewicht? Hier findest Du hilfreiche Informationen zu Wegovy®.

Zusammenfassung

Keine Wirkung ohne Nebenwirkungen: Bei der Anwendung von Ozempic® kann es, wie bei jedem anderen Medikament, zu Nebenwirkungen kommen. Vor allem zu Beginn der Behandlung können Magen-Darm-Beschwerden auftreten, diese vergehen aber meist im Laufe der Zeit. Sprich mit Deinem behandelnden Arzt / Deiner behandelnden Ärztin, falls Du Fragen oder Bedenken hast.

Häufige Fragen

Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Ozempic® zählen Magen-Darm-Beschwerden, wie z. B. Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung und Durchfall. Meistens vergehen die Symptome nach einigen Tagen oder Wochen wieder. Um Nebenwirkungen zu reduzieren, versuche kleinere Portionen zu Dir zu nehmen, höre verstärkt auf Dein Sättigungsgefühl, trinke ausreichend Flüssigkeit und bewege Dich regelmäßig.

Die Anwendung von Ozempic® kann dazu führen, dass Dein Blutzucker stark abfällt — vor allem, wenn Du weitere Diabetes-Medikamenten zu Dir nimmst. Besondere Vorsicht ist bei Sulfonylharnstoff und Insulin geboten. Achte auf folgende Krankheitszeichen: kalter Schweiß, kühle, blasse Haut, Kopfschmerzen, schneller Herzschlag, Übelkeit oder Schwäche. Spürst Du diese, nimm am besten ein zuckerhaltiges Getränk zu Dir.

In seltenen Fällen kann die Behandlung mit Ozempic® eine allergische Reaktion hervorrufen. Mögliche Anzeichen sind unter anderem: Atemprobleme, Schwellung des Halses, der Zunge, der Lippen und des Gesichts, Schluckstörungen und ein beschleunigter Herzschlag. Suche sofort medizinische Hilfe auf, solltest Du diese Symptome bei Dir feststellen.

Nein. Ozempic® wird zur Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2 und bei Adipositas eingesetzt — zwei Krankheiten, die das Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme signifikant erhöhen. Ist Dein Diabetes gut eingestellt und reduzierst Du gleichzeitig Dein Übergewicht, so sinkt auch das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse. Außerdem wurde gezeigt, dass unter Anwendung von Semaglutid seltener kardiovaskulären Ereignisse, wie Herzinfarkt oder Schlaganfall auftreten können.2

  1. 1Wang F, Mao Y, Wang H, Liu Y, Huang P. Semaglutide and Diabetic Retinopathy Risk in Patients with Type 2 Diabetes Mellitus: A Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials. Clin Drug Investig. 2022 Jan;42(1):17-28. doi: 10.1007/s40261-021-01110-w. Epub 2021 Dec 11. PMID: 34894326.
  2. 2Semaglutid, S. 6. U. D. N. (o. J.). SUSTAIN 6 – kardiovaskuläre Endpunktstudie zu Ozempic (Semaglutid 1x pro Woche). Novonordiskpro.de. Abgerufen 26. September 2023, von https://www.novonordiskpro.de/content/dam/Germany/AFFILIATE/www-novonordiskpro-de/de_de/diabetes/ozempic/downloads/OZEM_Factsheet_Sustain_6.pdf
  3. (O. J.). Novonordisk (März 2023). Fachinformation Ozempic Abgerufen 22. September 2023, von https://www.novonordiskpro.de/content/dam/Germany/AFFILIATE/www-novonordiskpro-de/de_de/diabetes/fi/FI_Ozempic.pdf
  4. Gebrauchsinformation: Information für Patienten Ozempic ® 0,25 mg Injektionslösung im Fertigpen. (o. J.). Amboss.com. Abgerufen 22. September 2023, von https://arzneimittel-cdn.amboss.com/Beipackzettel/115067.pdf
  5. (O. J.). Europa.eu. Abgerufen 22. September 2023, von https://www.ema.europa.eu/en/documents/product-information/ozempic-epar-product-information_de.pdf
  6. No title. (o. J.). Amboss.com. Abgerufen 24. September 2023, von https://next.amboss.com/de/article/7m04Sg
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