Wann muss Ozempic® abgesetzt werden?
Folgende Gründe machen ein Absetzen des Medikaments Ozempic® erforderlich:
Zu starke Nebenwirkungen
Magen-Darm-Beschwerden wie z. B. Übelkeit oder veränderter Stuhlgang zählen zu den häufigsten Ozempic® Nebenwirkungen während einer Ozempic® Behandlung. Im Normalfall treten sie nur zu Beginn auf und verschwinden nach kurzer Zeit. Leidest Du allerdings unter schwerwiegenden Nebenwirkungen oder halten Nebenwirkungen sehr lange an, solltest Du Ozempic® sofort absetzen und Dich umgehend an einen Arzt / eine Ärztin wenden.
Zu den schwerwiegenden Nebenwirkungen zählen unter anderem:
- Sehveränderungen (Diabetische Retinopathie)
- Starke Bauchschmerzen, die gürtelförmig in den Rücken ausstrahlen (möglicher Hinweis auf eine akute Pankreatitis)
- Atemprobleme mit Anschwellen der Zunge bzw. Kopf und Hals (allergische Reaktion mit Angioödem)
In diesen Fällen suche bitte umgehend einen niedergelassenen Arzt / eine niedergelassene Ärztin auf.
Schwangerschaft & Stillzeit
Ozempic® darf nicht während der Schwangerschaft oder Stillzeit angewendet werden, da eine direkte Auswirkung von Semaglutid auf den Fötus nicht ausgeschlossen werden kann. Wendest Du Ozempic® an und planst eine Schwangerschaft, solltest Du es mindestens 2 Monate vorher absetzen.
Stellst Du während einer Ozempic® Therapie fest, dass Du schwanger bist, setz das Medikament sofort ab und informiere schnellstmöglich Deinen Arzt / Deine Ärztin.
Operation mit Narkose
Liegt eine Operation mit Vollnarkose vor Dir, wird Dir in der Regel empfohlen, Ozempic® mindestens 7 Tage vorher abzusetzen und 36 Stunden vor der Operation nur flüssige Nahrung, wie z. B. Brühe zu Dir zu nehmen.
Der Grund dafür ist, dass Ozempic® die Magenentleerung verlangsamt, sodass Nahrung länger im Magen bleibt. Steht eine OP mit Vollnarkose an, sollte man jedoch mindestens 6 Stunden vorher keine Nahrung mehr zu sich nehmen.
Eine Narkose kann Übelkeit und Erbrechen auslösen. Befinden sich dann noch Nahrungsmittel im Magen, können diese beim Erbrechen in die Luftröhre gelangen. Das führt im schlimmsten Fall zu einer Lungenentzündung (Aspirationspneumonie).
In einem Vorgespräch mit dem Narkosearzt / der Narkoseärztin kannst Du ihn / sie entsprechend über Deine Ozempic® Behandlung informieren.
Möglicherweise musst Du vorübergehend Insulin zur Blutzuckersenkung anwenden. Gegebenenfalls können auch prokinetische Medikamente verabreicht werden, die die Bewegung des Magen-Darm-Trakts fördern.
Hinweis: Patienten / Patientinnen mit Diabetes haben ein erhöhtes Risiko für eine Gastroparese (verzögerte Magenentleerung), da die Nerven durch den dauerhaft hohen Blutzucker beschädigt sind (diabetische Neuropathie).