Mounjaro® Nebenwirkungen

Was Du wissen musst, bevor Du das Medikament anwendest

In diesem Artikel erfährst Du alles über häufige und seltene Nebenwirkungen von Mounjaro®, die bisher bekannt sind. Außerdem wird erklärt, welche Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung wichtig sind und was Du tun solltest, wenn Nebenwirkungen auftreten. Erfahre, wann es ratsam ist, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen und wie Du möglichen Nebenwirkungen vorbeugen kannst.

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Das Wichtigste in Kürze
  • Die häufigsten Nebenwirkungen von Tirzepatid vor allem zu Beginn der Behandlung sind Magen-Darm-Beschwerden.
  • Ausreichend Flüssigkeitszufuhr und kleinere Portionen können helfen, Nebenwirkungen vorzubeugen.
  • Suche bei schweren Nebenwirkungen umgehend ärztliche Hilfe auf.

Was ist Mounjaro® (Tirzepatid)?

Mounjaro® (Tirzepatid) ist ein verschreibungspflichtiges Medikament, das ursprünglich zur Behandlung von Typ-2-Diabetes entwickelt wurde. Es aktiviert zwei wichtige Hormone im Körper (GLP-1 und GIP), die die Insulinproduktion steigern und das Hungergefühl dämpfen. Dies kann nicht nur den Blutzucker senken, sondern auch beim Abnehmen helfen.

Doch wie bei allen Medikamenten können auch bei der Anwendung von Mounjaro® Nebenwirkungen auftreten.

Mögliche Nebenwirkungen von Mounjaro®

Sprich mit Deinem Arzt / Deiner Ärztin über mögliche Nebenwirkungen von Mounjaro®. Nebenwirkungen können auftreten, müssen aber nicht:

Sehr häufige Nebenwirkungen (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen)

Zu den sehr häufigen Nebenwirkungen zählen:

  • Übelkeit und Durchfall kommen relativ oft vor. Sie treten am häufigsten zu Beginn der Behandlung auf, lassen jedoch in den meisten Fällen mit der Zeit nach. Sorge immer für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, damit Dein Körper nicht dehydriert.  
  • Außerdem kann es zu Unterzuckerung kommen. In diesem Fall nimm sofort ein zuckerhaltiges Getränk oder Traubenzucker zu Dir. Mögliche Symptome eines zu niedrigen Blutzuckerspiegels zeigen sich zum Beispiel durch:
    • Kopfschmerzen
    • Schläfrigkeit
    • Schwäche
    • Schwindel
    • Hungergefühl
    • Verwirrtheit
    • Reizbarkeit
    • Schneller Herzschlag
    • Schwitzen

Häufige Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)

Häufige Nebenwirkungen des Wirkstoffs Tirzepatid können unter anderem sein:

  • Allergische Reaktionen wie Hautausschlag, Juckreiz und Ekzeme
  • Schwindel und niedriger Blutdruck
  • Verringerter Appetit
  • Magen- und Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen
  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Reaktionen an der Injektionsstelle wie Juckreiz oder Rötung
  • Schneller Puls

Eine weitere häufige Nebenwirkung bei der Einnahme von Mounjaro® ist Haarausfall. Hierbei handelt es sich in der Regel um vorübergehenden Haarausfall. Ein Phänomen, das auch bei anderen Abnehmmethoden, die zu einer deutlichen Gewichtsreduktion führen, auftreten kann.

Gelegentliche Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)

Zu den gelegentlichen Nebenwirkungen zählen unter anderem:

  • Gallensteine
  • Entzündungen der Gallenblase
  • Schmerzen an der Injektionsstelle

Schwerwiegende Nebenwirkungen

Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):

Entzündung der Bauchspeicheldrüse, auf die folgende Symptome hinweisen können:

  • Starke, anhaltende Schmerzen im Oberbauch (können in den Rücken ausstrahlen)
  • Starke Übelkeit / Erbrechen

Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen):

Schwere allergische Reaktionen, auf die folgende Symptome hinweisen können:

  • Atemprobleme
  • Angioödem: Schwellung durch Wassereinlagerungen in der Haut, die plötzlich und meist im Gesicht auftritt
  • Beschleunigter Herzschlag

Solltest Du eine oder mehrere dieser schwerwiegenden Nebenwirkungen bemerken,  brich die Behandlung umgehend  ab und wende Dich schnellstmöglich an Deine Ärztin oder Deinen Arzt.

Tipps, um Nebenwirkungen vorzubeugen

Bei Magen-Darm-Beschwerden:

  • Achte auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung
  • Iss kleinere Portionen
  • Hör auf zu essen, wenn Du satt bist
  • Achte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr
  • Ändere den Verabreichungszeitpunkt von Tirzepatid
  • Meide fettiges, frittiertes und stark gewürztes Essen
  • Reduziere Deinen Nikotin-, Kaffee- und Alkoholkonsum, vor allem wenn während der Behandlung Magen-Darm-Beschwerden auftreten

Bei Hautreaktionen an der Injektionsstelle

  • Kühle die gereizte / juckende Haut
  • Wähle für die nächste Injektion eine andere, nicht gereizte Hautstelle

Bei anhaltenden Symptomen an der Injektionsstelle suche eine niedergelassene Arztpraxis auf.

Wichtige Kontaktstellen bei Nebenwirkungen

Wenn Du Nebenwirkungen bemerkst, wende Dich bitte an Deinen Arzt / Deine Ärztin oder Deine Apotheke. Du kannst Nebenwirkungen auch direkt an das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte melden.

Studien zu Nebenwirkungen Mounjaro®

In 9 abgeschlossenen Studien wurden 7.702 Patienten und Patientinnen mit dem Wirkstoff Tirzepatid behandelt. Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen waren überwiegend leicht oder moderat, traten häufiger zu Beginn der Behandlung oder während einer Dosissteigerung auf und nahmen mit der Zeit ab.

In den Zulassungsstudien mit 116 Diabetes Typ 2 Patienten wurde festgestellt, dass Tirzepatid das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht erhöht.  Ob Mounjaro® das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen vermindert, ist aktuell noch nicht ausreichend erforscht.

Therapie mit Mounjaro®? Das sollten Frauen im gebärfähigen Alter wissen

Du möchtest eine Schwangerschaft vermeiden? Oder ganz im Gegenteil: Du planst, schwanger zu werden oder bist es vielleicht schon? Möglicherweise befindest Du Dich bereits in der Stillzeit? In jedem dieser Fälle gilt es einiges zu berücksichtigen, wenn Du zeitgleich Mounjaro® anwendest beziehungsweise anwenden möchtest.

Mounjaro® und Verhütung: Was es zu beachten gilt

Frauen, die im gebärfähigen Alter Mounjaro® einnehmen und eine Schwangerschaft vermeiden möchten, sollten eine passende Verhütungsmethode wählen. Da der Wirkstoff Tirzepatid Nebenwirkungen im Verdauungstrakt hervorrufen kann, sind womöglich Verhütungsmethoden wie die Spirale oder der Verhütungsring oralen Kontrazeptiva wie der Pille vorzuziehen. Denn kommt es innerhalb von circa drei bis vier Stunden nach der Einnahme der Pille zu Durchfall oder Erbrechen, gelangt häufig zu wenig Wirkstoff in den Organismus. Halte hierzu am besten Rücksprache mit Deiner Ärztin oder Deinem Arzt.

Darf Mounjaro® während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit angewendet werden?

Da die Datenlage sehr dünn ist, wird die Anwendung von Mounjaro® während der Schwangerschaft nicht empfohlen. Auch wenn Du planst, schwanger zu werden, solltest Du Mounjaro® absetzen. Am besten mindestens einen Monat vor einer geplanten Schwangerschaft, da der Wirkstoff Tirzepatid eine vergleichsweise lange Halbwertszeit aufweist.

Ob Tirzepatid in die Muttermilch übergeht, ist nicht bekannt und kann daher nicht ausgeschlossen werden. Wenn Du Dich in der Stillzeit befindest, solltest Du deshalb gemeinsam mit Deiner Ärztin / Deinem Arzt abwägen, ob Du das Stillen eventuell ohne Medikamenteneinnahme fortsetzt oder  ob Du abstillst und Mounjaro® einnimmst.

Zusammenfassung

Wie bei anderen Medikamenten musst Du auch bei Mounjaro® mögliche Nebenwirkungen beachten. Zu den häufigsten Symptomen gehören Übelkeit und Durchfall. Sie treten allerdings meist zu Beginn der Behandlung auf und klingen im Laufe der Zeit ab. Sollten Nebenwirkungen auftreten, sprich umgehend mit Deiner behandelnden Ärztin oder Deinem Arzt. Auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind nicht ausgeschlossen.

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Häufige Fragen

In der Regel treten Nebenwirkungen am häufigsten zu Beginn der Behandlung oder während einer Dosissteigerung auf, nehmen jedoch meist innerhalb von wenigen Tagen oder Wochen ab.

Eine Behandlung mit Mounjaro® kann aufgrund des schnellen  Gewichtsverlusts vorübergehend zu diffusem Haarausfall führen.

Ja, es kann während der Behandlung mit Mounjaro® Müdigkeit auftreten. Oft ist die Ursache ein niedriger Blutzuckerspiegel, wenn Mounjaro® zusammen mit anderen Diabetes-Typ-2-Medikamenten eingenommen wird. Bei starker Müdigkeit solltest Du Deinen Arzt oder Deine Ärztin ansprechen, um möglicherweise die Dosierungen anzupassen.

Es gibt Hinweise, dass Mounjaro® das Risiko für Schilddrüsen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs erhöhen könnte. Dies ist noch nicht endgültig geklärt. Daher sollte bei bestehenden Erkrankungen der Schilddrüse oder der Bauchspeicheldrüse mit dem behandelnden Arzt / der behandelnden Ärztin das Risiko einer Behandlung abgewogen werden.

Mounjaro® kann vor allem zu Beginn der Behandlung Magen-Darm-Beschwerden, wie beispielsweise Verstopfung, verursachen. Achte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und wende Dich bei Bedarf an Deinen behandelnden Arzt / Deine behandelnde Ärztin.

Schlaflosigkeit ist keine häufig berichtete Nebenwirkung von Mounjaro® (Tirzepatid). Die häufigsten Nebenwirkungen sind Übelkeit, Durchfall und niedriger Blutzucker. Wenn Du jedoch während der Anwendung von Mounjaro® Schlafprobleme bemerkst, solltest Du dies mit Deinem Arzt oder Deiner Ärztin besprechen, um mögliche Ursachen zu klären und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

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